Hamburg, 12.01.2012. Mit großer Verwunderung hat ProFans den Schritt seitens des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Fußball Liga zur Kenntnis genommen, wenige Tage vor dem Fankongress in Berlin die Ergebnisse einer durch tns-infratest durchgeführten, repräsentativen Umfrage zum Abbrennen von Pyrotechnik zu veröffentlichen. Mit den gewonnenen Ergebnissen sehen DFB und DFL die vor kurzem eingenommene, ablehnende Position einer Legalisierung von Pyrotechnik untermauert.

Bei Betrachtung der zugrunde liegenden, in unseren Augen suggestiven, Fragestellungen der Studie ist das Ergebnis für die bei ProFans beteiligten Gruppen wenig verwunderlich. Durch Äußerungen wie „Pyrotechnik im Stadion ist gefährlich“ wird für die Befragten bereits in der Fragestellung ein negatives Bild von Pyrotechnik gezeichnet. Ein Hinweis auf die Bestrebungen zur Legalisierung von Pyrotechnik mit ihren Kernaussagen findet hingegen nicht statt. Somit erscheint es ProFans fraglich, ob sich die befragten Personen durch die gewählte Fragestellung eine eigene, differenzierte Meinung zur Thematik bilden konnten, welche durch unvoreingenommene Abwägung des Für und Wider zustande kam. Eine einfache „Ja-Nein“ Antworten-Konstellation spiegelt zudem nicht die Komplexität wider, welche das Thema insgesamt aufweist.

In der Erklärung der DFL zur besagten Umfrage, wird nebulös von einer „repräsentativen Umfrage“ unter Bundesbürgern, dann von „den Fans im Stadion“, von „Fußballinteressierten“ und letztendlich von „DEN Fans“ gesprochen. Offen bleibt dabei, wer mit „den Fans“ gemeint ist, die sich hier mit so deutlichen Mehrheitsverhältnissen „gegen Pyro-Technik“ aussprechen. Das Unternehmen tns-infratest hat die Umfrage laut DFB-Homepage im Auftrag von DFL und DFB unter 2.000 Bundesbürgern durchgeführt. Etwa 960 dieser mit statistischen Methoden ausgewählten Bundesbürger hat die Frage bejaht, „Fußballinteressiert“ zu sein (Was auch immer das bedeutet). Die eigentliche Umfrage mit ihren suggestiven Fragen wurde schließlich nur noch mit diesen etwa 960 Personen durchgeführt. Auf der eigenen Homepage gibt tns-infratest an, dass „eine Stichprobe (…) für manche Studien aus 500 Personen bestehen“ kann, für große Studien aber mehrere 10.000 Befragte umfassen sollte. Dieses Vorgehen wäre angemessen gewesen, wenn es um die Wirksamkeit eines Werbespots für Waschmittel gegangen wäre. Um eine Aussage über die Meinung der Bundesbürger zu einem so komplexen Thema wie „Pyro-Technik“ im Stadion machen zu können, wäre eine weniger suggestive Fragestellung und eine ausgewogene und unvoreingenommene Berichterstattung über die Anliegen der Kampagne angemessen gewesen. Noch dazu, da die absolute Mehrheit der Befragten weder Zugang zu dem noch Anknüpfungspunkt an das Thema hat und höchstens durch entrüstete TV-Kommentaren damit in Berührung kommt. Eine Aussage über die Meinung „der Fans“ dürfte recht schwierig werden, die Meinung der Fans in den Fankurven dürfte hingegen klar sein.

Philipp Markhardt, Pressesprecher von ProFans sagt dazu: „Aufgrund dieser fragwürdigen Herangehensweise leisten die Ergebnisse der Studie aus unserer Sicht in der Gesamtdebatte keinerlei inhaltlich verwertbaren Beitrag. Vielmehr wirft dieses Vorgehen für uns neue Fragen auf.“

Welches Ziel versprechen sich DFB und DFL mit der Veröffentlichung dieser Studie wenige Tage vor dem Fankongress? Welche reelle Aussagekraft der gewonnen Zahlen misst man diesen Umfrageergebnissen bei? Ist es bei genauerer Einordnung der Zahlen überhaupt noch haltbar, von einer aussagekräftigen Studie von Fans über Fankultur zu sprechen? Warum hat man sich für solch suggestive Fragestellungen entschieden und hat der Zeitpunkt der Umfrage, kurz nach der Bekanntgabe des Pokalausschlusses von Dynamo Dresden und der damit einhergehenden medialen Diskussion, nicht zusätzlich zu einer Verzerrung der Ergebnisse geführt? Des Weiteren stellt sich die Frage, wieso der DFB die Gespräche im November für beendet erklärt, einen Monat später aber eine Meinungsumfrage in Auftrag gibt und somit die Diskussion um Pyrotechnik in Fußballstadien wieder entfacht.

Eine Legalisierung von Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien IST grundsätzlich möglich. Eine argumentative und sachliche Begründung finden Sie in diversen Stellungnahmen der Kampagne „Pyrotechnik Legalisieren“, die sowohl durch die von der Kampagne selber als auch durch die vom DFB selbst in Auftrag gegebene Studie untermauert wird. Ein Pilotprojekt, welches für Vereine, Verbände und die Fans von großem Mehrwert wäre, könnte die Debatte über Bestrafungen und Repressionen verhindern. Leider wurde in den letzten Wochen durch gezielte Medienarbeit und nun diese Studie versucht, sich des Themas Pyrotechnik durch oberflächliche Verlautbarungen zu entledigen.

Sowohl den Vertretern der Initiative zur Legalisierung von Pyrotechnik als auch der Öffentlichkeit an sich wurden noch immer keine stichhaltigen Argumente geliefert, die gegen die vorgeschlagenen Konzepte sprechen. DFB und DFL erklären die Debatte stattdessen für beendet und versuchen sich ihre eigenen Fakten dazu zu schaffen. Dass dies nur wenige Tage vor dem Fankongress geschieht, schafft einen faden Beigeschmack, wenn die DFL-Geschäftsführung gleichzeitig die Wichtigkeit eines Dialogs mit den Fans betont.

„Wir fordern an dieser Stelle erneut die Rückkehr aller Beteiligten zur Sachlichkeit in den betreffenden Themenfeldern und stehen weiterhin für seriöse, an Lösungen orientierte Gespräche bereit.“ so Philipp Markhardt. Der Fankongress am kommenden Samstag in Berlin bildet dazu einen passenden Rahmen.

ProFans

Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang auf folgende unserer Meinung nach lesenswerte Artikel hinweisen:
www.11freunde.de/bundesligen/147927
www.textilvergehen.de/2012/01/10/eil-kein-mord-in-britz-eil

Das Programm wurde weiter aktualisiert, alle weiteren Änderungen erscheinen zeitnah auf der Seite vom Fankongress 2012.

 

 Sonnabend 14.Januar:

  • 09.00-10.30 Anmeldung
  • 10.30-11.00 Begrüßung (mit kurzer Vorstellung der Arbeitsgruppen)
  • 11.15-12.45 Arbeitsgruppen Block I

 

Thema 1: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht
Stadionverbote: Präventivmaßnahme oder Ersatzstrafrecht?
Diskussion mit Marco Noli (Fananwälte), Hendrik Große Lefert (Sicherheitsbeauftragter DFB), Antje Hagel (Fanprojekt Offenbach), Jannis Busse (Ultras Hannover), Gerd Dembowski (Sozial-Wissenschaftler), André Waiß (Sicherheitsbeauftragter FC Energie Cottbus). Moderation: Nicole Selmer (Journalistin).

Thema 2: Fankultur als soziales Phänomen
Kein Zwanni für nen Steher!Diskussion mit Vertretern der Initiative Kein Zwanni und kompetenten Gesprächspartnern.

Thema 3: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven
Der Umgang mit den Fan-Freiheiten: ein ehrlicher Dialog? Das sogenannte St. Pauli-Modell und die Pyro-Kampagne
Diskussion mit einem Vertreter der Kampagne Pyrotechnik legalisieren, einem Vertreter der Wilden Horde Köln, einem Sicherheitsbeauftragter eines Profi-Vereins und einem Fanbeauftragter eines Profi-Vereins.

Thema 4: Identifikation der Fans mit dem Verein in Zeiten des „modernen Fußballs“
Das Engagement von Fans für den Erhalt der Vereinsidentität
Vortrag.

Thema 5: Wie schaut der Fußball in der Zukunft aus und welche Rolle spielen die Fans dabei?
Welche Möglichkeiten der Mitsprache haben Fans in ihrem Verein und ist die 50+1-Regel dafür wichtig?
Diskussion mit Martin Kind (Präsident Hannover 96), Jens Wagner (Unsere Kurve), Ralf Bednarek (Supporters Club HSV), René Lau (Fananwälte).

Thema 6: ‘Rechtsfreier Raum’ Stadion?
Wie steht es um den Datenschutz? Was können wir Fans tun?
Workshop mit Angela Furmaniak (Fananwälte), Markus Schmalz (Commando Cannstatt 97), Daniel Epple (Commando Cannstatt 97), einem Vertreter der Ultras Hannover, Frank Hatlé (Fananwälte).

 

  • 12.45-14.00 Mittagessen
  • 14.00-15.30 Arbeitsgruppen Block II

 

Thema 1: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht
Geld regiert die Welt? Einflussfaktoren auf die Anstoßzeiten
Vorträge & Diskussionen mit Holger Hieronymus (Geschäftsführer DFL), Dirk Grosse (Sky Deutschland AG) sowie Tim (Frenetic Youth, Kaiserslautern).

Thema 2: Fankultur als soziales Phänomen
Mehr als 90 Minuten – Ultrà und seine Facetten!
Diskussion mit Thomas Beckmann (BAG), Peter Schüngel (Institut für Fußball und Gesellschaft), einem Vertreter der Horda Azzuro Jena sowie Klaus Bellstedt (Sportredakteur stern.de)
Moderation: Arne Lorenz (Blickfang Ultrà)

Thema 3: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven
Funktioniert die Verregelung und Selbstregulierung von Fan-Gewalt? Wenn ja wie?
Diskussion mit Vertretern der Fanszenen und Jonas Gabler. Auf der Abschlusspräsentation werden die Ergebnisse präsentiert.

Thema 4: Identifikation der Fans mit dem Verein in Zeiten des „modernen Fußballs“
Identifizieren sich junge Fans zunehmend über die Fankurve? Wie verändert sich das Fansein?
Diskussion mit Stefan Hupe (einem „alten“ Unioner) und Peter Czoch (HU Berlin).

 

  • 15.30-16.00 Kaffeepause
  • 16.00-17.30 Podiumsdiskussion

 

Thema 6: ‘Rechtsfreier Raum’ Stadion?
Wir waren im Stadion und haben es überlebt!
Podiumsdiskussion mit einem Vertreter des Online-Magazins „schwatzgelb.de“, Nicole Selmer (Journalistin), Alexander Bosch (Amnesty International), einem Vertreter der Ultras Hannover, Matthias Stein (BAG), Stefan Minden (Fananwälte), Hendrik Große Lefert (Sicherheitsbeauftrager DFB), Gerald von Gorrisson (Fanbeauftragter DFB), Moderation: Gerd Dembowski.
Ein Vertreter der ZIS, der DFL und ein Fan- oder Sicherheitsbeauftragter sind angefragt.

 

  • 17.30-20.00 Abendessen, Markt der Möglichkeiten

 

Sonntag 15. Januar:

  • 9.30-10.30 Anmeldung
  • 10.30-11.00 Begrüßung
  • 11.00-12.30 Arbeitsgruppen: Blick über den Tellerrand ins Europäische Ausland

 

Thema 1: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht
Anstoßzeiten und Stadionverbote: Wie ist die Situation in Spanien und wie gehen die Fans damit um?
Vortrag von Emilio Abejón (FASFE)
Hinweis: Veranstaltung ist in Englisch

Thema 2: Fankultur als soziales Phänomen
Part 1: Änderungen in der Sozialstruktur der Fankurven durch Kartenpreise und Abschaffung der Stehplätze in England
Vortrag von Kevin Miles (Football Supporters Federation).
Part 2: Lebensgefühl, Wertschätzung und Wahrnehmung der italienischen Ultras
Vortrag von Kai Tippmann (Blogger).

Thema 3: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven
Das norwegische Pyro-Modell. Vorbild für uns?
Vortrag von Arne Christian Eggen (Kjernen) http://www.kjernen.com/
Hinweis: Veranstaltung ist in Englisch

Thema 5: Wie schaut der Fußball in der Zukunft aus und welche Rolle spielen die Fans dabei?
Fan-Mitbestimmung in England. Die Arbeit von Supporters Direct.
Vortrag von Antonia Hagemann (Supporters Direct).

Thema 6: ‘Rechtsfreier Raum’ Stadion?
Eine Rundreise durch das Europa der Repression
Vorträge von Manuel Marcos aus Paris (Liberté pour les Abonnés) http://www.liberte-abonnes.com/accueil, Lorenzo Contucci aus Rom (MyRoma), Patrick Vestphael aus Kopenhagen (Alpha Brondby) http://www.alphabrondby.dk/, Burak Berkol aus Istanbul (1907 ÜNIFEB) http://www.1907unifeb.org, Umar Fredricks aus Glasgow (Green Brigade) http://fansagainstcriminalisation.blogspot.com/, Pascal Claude (Journalist), Moderation: Daniela Wurbs (FSE).
Hinweis: Veranstaltung ist in Englisch

 

  • 12.30-14.00 Mittagessen
  • 14.00-15.30 Abschlusspräsentationen
  • 15.30-16.00 Kaffeepause
  • 16.00-16.30 Pressekonferenz

Etwas weniger als einen Monat vor dem FANKONGRESS 2012 ist es an der Zeit, ein vorläufiges Programm zu veröffentlichen. Bis jetzt ist es uns – wie Ihr dem Programm entnehmen könnt – gelungen, viele kompetente Referenten und Diskussionsteilnehmer für den FANKONGRESS zu gewinnen und dabei die verschiedensten Akteure des Fußballs zu Wort kommen zu lassen, um die Themen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten. Nicht alle angefragten Referenten haben schon zugesagt und wir hoffen noch auf den ein oder anderen „großen Wurf“.

 

Sonnabend 14.Januar:
09.00 bis 10.30 Anmeldung
10.30-11.00 Begrüßung (mit kurzer Vorstellung der Arbeitsgruppen)
11.15-12.45 Arbeitsgruppen Block I

 

Thema 1: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht
Stadionverbote: Präventivmaßnahme oder Ersatzstrafrecht?

Diskussion mit Marco Noli (Fananwälte), Hendrik Große Lefert (Sicherheitsbeauftragter DFB), Antje Hagel (Fanprojekt Offenbach), Jannis Busse (Ultras Hannover), Gerd Dembowski (Sozial-Wissenschaftler), dem Sicherheitsbeauftragten eines Vereins (Zusage steht noch aus), Moderation: Nicole Selmer (Journalistin).

 

Thema 2: Fankultur als soziales Phänomen
Kein Zwanni für nen Steher!

Diskussion mit Vertretern der Initiative Kein Zwanni und kompetenten Gesprächspartnern.

 

Thema 3: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven
Der Umgang mit den Fan-Freiheiten: ein ehrlicher Dialog? Das sogenannte St. Pauli-Modell und die Pyro-Kampagne

Diskussion mit einem Vertreter der Kampagne Pyrotechnik legalisieren, einem Vertreter der Wilden Horde Köln, einem Sicherheitsbeauftragter eines Profi-Vereins und einem Fanbeauftragter eines Profi-Vereins.

 

Thema 4: Identifikation der Fans mit dem Verein in Zeiten des „modernen Fußballs“
Das Engagement von Fans für den Erhalt der Vereinsidentität

Vortrag.

 

Thema 5: Wie schaut der Fußball in der Zukunft aus und welche Rolle spielen die Fans dabei?
Welche Möglichkeiten der Mitsprache haben Fans in ihrem Verein und ist die 50+1-Regel dafür wichtig?

Diskussion mit Martin Kind (Präsident Hannover 96), Jens Wagner (Unsere Kurve), Ralf Bednarek (Supporters Club HSV), René Lau (Fananwälte).

 

Thema 6: ‘Rechtsfreier Raum’ Stadion?
Wie steht es um den Datenschutz? Was können wir Fans tun?

Workshop mit Angela Furmaniak (Fananwälte), einem Vertreter des Commando Cannstatt 97, einem Vertreter der Ultras Hannover, Frank Hatlé (Fananwälte).

 

12.45-14.15 Mittagessen
14.15-15.45 Arbeitsgruppen Block II

 

Thema 1: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht
Geld regiert die Welt? Einflussfaktoren auf die Anstoßzeiten

Workshop mit Dirk Grosse von SKY, einem Vertreter von Sport 1, einem Fanvertreter aus Kaiserslautern sowie Götz Bender von der DFL (Zusage steht noch aus)

 

Thema 2: Fankultur als soziales Phänomen
Mehr als 90 Minuten – Ultrà und seine Facetten!

Diskussion mit Thomas Beckmann (BAG), Peter Schüngel (Institut für Fußball und Gesellschaft), einem Vertreter der Horda Azzuro Jena, Moderation: Arne Lorenz (Blickfang Ultrà)

 

Thema 3: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven
Funktioniert die Verregelung und Selbstregulierung von Fan-Gewalt? Wenn ja wie?

Diskussion mit Vertretern der Fanszenen und Jonas Gabler. Auf der Abschlusspräsentation werden die Ergebnisse präsentiert.

 

Thema 4: Identifikation der Fans mit dem Verein in Zeiten des „modernen Fußballs“
Identifizieren sich junge Fans zunehmend über die Fankurve? Wie verändert sich das Fansein?

Diskussion mit Stefan Hupe (einem „alten“ Unioner) und Peter Czoch (HU Berlin).

 

Thema 5: Wie schaut der Fußball in der Zukunft aus und welche Rolle spielen die Fans dabei?
Der Profi-Fußball als geschlossenes System? Entsteht eine unüberwindbare Kluft?

Diskussion mit Dr. Rainer Koch (Präsident BFV), Vertreter Pro Regionalliga 2012, Carstel Gockel (SC Preußen Münster), Moderation: Robin Koppelmann (FanPresse-Sprecher Eintracht Braunschweig).

 

15.45-16.15 Kaffeepause
16.15-17.45 Podiumsdiskussion

 

Thema 6: ‘Rechtsfreier Raum’ Stadion?
Wir waren im Stadion und haben es überlebt!

Podiumsdiskussion mit einem Vertreter des Online-Magazins „schwatzgelb.de“, Nicole Selmer (Journalistin), Alexander Bosch (Amnesty International), einem Vertreter der Ultras Hannover, Matthias Stein (BAG), Stefan Minden (Fananwälte), Hendrik Große Lefert (Sicherheitsbeauftrager DFB), Gerald von Gorrisson (Fanbeauftragter DFB), Moderation: Gerd Dembowski.

Ein Vertreter der ZIS, der DFL und ein Fan- oder Sicherheitsbeauftragter sind angefragt.

 

17.45-20.15 Abendessen, Markt der Möglichkeiten

 

Sonntag 15. Januar:
9.30-10.30 Anmeldung
10.30-11.00 Begrüßung
11.15-12.45 Arbeitsgruppen: Blick über den Tellerrand ins Europäische Ausland

 

Thema 1: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht
Anstoßzeiten und Stadionverbote: Wie ist die Situation in Spanien und wie gehen die Fans damit um?

Vortrag von Emilio Abejón (FASFE)
Hinweis: Veranstaltung ist in Englisch

 

Thema 2: Fankultur als soziales Phänomen
Part 1: Änderungen in der Sozialstruktur der Fankurven durch Kartenpreise und Abschaffung der Stehplätze in England

Vortrag von Kevin Miles (Football Supporters Federation).
Part 2: Lebensgefühl, Wertschätzung und Wahrnehmung der italienischen Ultras
Vortrag von Kai Tippmann (Blogger).

 

Thema 3: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven
Das norwegische Pyro-Modell. Vorbild für uns?

Vortrag von Arne Christian Eggen (Kjernen)
Hinweis: Veranstaltung ist in Englisch

 

Thema 5: Wie schaut der Fußball in der Zukunft aus und welche Rolle spielen die Fans dabei?
Fan-Mitbestimmung in England. Die Arbeit von Supporters Direct.

Vortrag von Antonia Hagemann (Supporters Direct).

 

Thema 6: ‘Rechtsfreier Raum’ Stadion?
Eine Rundreise durch das Europa der Repression

Vorträge von Manuel Marcos aus Paris (Liberté pour les Abonnés), Lorenzo Contucci aus Rom (MyRoma), Patrick Vestphael aus Kopenhagen (Alpha Brondby), Burak Berkol aus Istanbul (1907 ÜNIFEB), Umar Fredricks aus Glasgow (Green Brigade), Pascal Claude (Journalist), Moderation: Daniela Wurbs (FSE).
Hinweis: Veranstaltung ist in Englisch

 

12.45-14.15 Mittagessen
14.15-15.45 Abschlusspräsentationen
15.45-16.15 Kaffeepause
16.15-17.45 Pressekonferenz
17.45-20.00 Abreise und Abbau

 

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ÜBERSICHT ÜBER DIE VERSCHIEDENEN THEMEN

Thema 1: Wem gehört der Ball? Der Fußball zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und Privatrecht

Keine Sportart fasziniert und begeistert in Deutschland mehr Menschen als Fußball. Woche für Woche strömen Tausende von Menschen in die Stadien dieses Landes, Millionen stehen an der Seite von Fußballplätzen treiben die Fußballer nach vorne, feiern und leiden mit ihrem Sport. Fußball ist längst auf allen Ebenen zu einem Massenereignis geworden. Dieses Massenereignis für die Bevölkerung wird organisiert und betrieben von Vereinen. Ein wichtiges öffentliches Gut in einer Privatveranstaltung. Welche gesellschaftliche Verantwortung entsteht daraus für die Vereine und Verbände? Und zu welchen Spannungsfeldern kommt es dabei? Diesen und weiteren Fragen wollen wir in diesem Track nachgehen.

Am Vormittag geht es um das Thema : “Stadionverbote: Präventivmaßnahme oder Ersatzstrafrecht?”.
Wie gehen Vereine und Verbände mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung um? Werden Sie dem Anspruch gerecht oder suchen Sie sich immer den einfachsten Weg bei Problemen und schaffen damit ein Ersatzstrafrecht? Eines, das es sogar schafft rechtsstaatliche Grundsätze wie die Unschuldsvermutung außer Kraft zu setzen? Gibt es in Deutschland erfolgreiche Konzepte, die nicht auf Bestrafung setzen und den jungen Betroffenen einen sinnvollen Weg in die eigene Verantwortung ermöglichen? Anhand der Thematik “Stadionverbote” soll ein Aspekt des Spannungsfelds diskutiert und alternative, wirksamere Lösungen erarbeitet werden, die allen Seiten gerecht werden.

Am Nachmittag wird sich dann dem Thema Anstoßzeiten und Spieltagsterminierung gewidmet. Dieser Workshop beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Einflussfaktoren bei der Ansetzung der Spieltage. Bei der Planung spielen Wünsche der Vereine, der Vermarktungsgesellschaften, der Verbände, der Fernsehanstalten und der Sicherheitsorgane eine Rolle. Die Fans allerdings werden nicht berücksichtigt. Gemeinsam mit verschiedenen Inputgebern/Experten wollen wir die Sach- und Handlungszwänge verstehen, analysieren und gemeinsam nach möglichen Alternativen suchen.

Am Sonntag schauen wir nach Spanien und werden mit Emilio Abejon aus Madrid von der Federación de Accionistas y Socios del Fútbol Español auf die dortigen Verhältnisse bei der Spieltagsterminierung und den Stadionverboten schauen und wie da der Fußball den Spagat zwischen Verantwortung und Privatrecht löst oder auch nicht.
(Anm. Veranstaltung findet in Englisch statt).

Referenten:
Marco Noli, Anwalt aus München und Mitglied des Netzwerkes Fananwälte (http://www.fananwaelte.de/)
Hendrik Große Lefert, Sicherheitsbeauftragter des DFB
Antje Hagel vom Fanprojekt Offenbach
Jannis Busse von den Ultras Hannover
Gerd Dembowski, Sozial-Wissenschaftler, Autor und Künstler (http://www.gerd-dembowski.de/)
der Sicherheitsbeauftragte eines Vereins (Zusage steht noch aus)
Nicole Selmer, Journalistin

Dirk Grosse, SKY
Vertreter von Sport 1
Götz Bender, DFL (Zusage steht noch aus)
Fanvertreter aus Kaiserslautern

Emilio Abejón, Vertreter der spanischen Fanorganisation FASFE (http://www.fasfe.org/)

 

Thema 2: Fankultur als soziales Phänomen

Tausende Menschen recken synchron ihre Arme in die Luft und stimmen schallende Gesänge von der Tribüne an. Eine euphorisierte Masse, völlig Durchgeknallte, die bereit sind alles für ihren Verein zu geben. So oder ähnlich werden die Ultras in der Öffentlichkeit wahrgenommen, als fanatische Fans, oftmals auch einen Tick zu fanatisch. Dann gibt es auch mal negative Schlagzeilen von sogenannten Fans und Ultras als Gewaltproblem. Aber all diese Aspekte betreffen vor allem eines: den Spieltag!
Dabei hat die Subkultur Ultrà deutlich mehr Facetten zu bieten und findet seinen Anfang und Ende nicht mit dem Pfiff des Schiedsrichters. Auch unter der Woche verfügen die meisten Gruppe über ein sehr aktives Gruppenleben, viele sogar in eigenen Räumlichkeiten. Hier werden organisatorische Dinge erledigt, Choreografien und Fahnen vorbereitet, Vorträge und Diskussionsrunden veranstaltet und ein Großteil der Zeit gemeinsam verbracht. Viele finden gerade in diesem Teil des Gruppenlebens, fernab von Stadion und Fussballspiel, eine Aufgabe, lernen Verantwortung zu tragen und bekommen Werte wie Loyalität vermittelt. Die Ultras leisten damit eine regelrechte Jugendarbeit in den Städten, die Vernetzung auch mit anderen Bereichen führt zu einer ständigen Präsenz von Ultrà in der urbanen Jugendkultur.
Und vielen Ultragruppen ist ihre damit verbundene soziale und gesellschaftliche Verantwortung sehr bewusst, manche gehen sogar noch einige Schritte weiter und nutzen ihre Kapazitäten für karitative Zwecke. Sie führen Spendensammlungen durch oder unterstützen wohltätige Einrichtungen mit eigener Arbeitskraft.
Und währenddessen die Preispolitik der Vereine hingegen immer unsozialer wird und somit ganze Gruppen vom Fußball ausgeschlossen werden, leisten die Ultras auch hier wertvolle Arbeit, wie zum Beispiel mit der Kampagne “Kein Zwanni für ‘nen Steher”. Beim Fankongress wollen wir einen Blick gerade hinter diese Kulissen werfen.

Denn auch in der Preisgestaltung haben die Vereine eine sehr hohe soziale Verantwortung und gerade das Fußballmutterland England sollte uns ein mahnendes Beispiel sein. Der Altersdurchschnitt ist dort in den letzten 20 Jahren um exakt 20 Jahre gestiegen und es ist jungen Fans kaum noch möglich ins Stadion zu gehen. Dass sich diese Entwicklung auch auf die Atmosphäre in England ausgewirkt hat, merkt man im einstigen Vorzeigeland deutlich. Wir möchten hier einen Vergleich zu anderen Ländern ziehen und auch mögliche Lösungen aufzeigen um den Fußball als soziales Gut in Deutschland zu erhalten.

Am Nachmittag behandeln wir dann die Frage was machen die Ultras eigentlich neben dem Spieltag, wie verwurzelt sind sie mit ihrer Stadt und welche kulturelle und soziale Arbeit leisten sie? In dem Themenkomplex werden wir die Gelegenheit nutzen und unterschiedliche Projekte einzelner Gruppen vorstellen. Im Anschluss wird diese Thematik von einer Expertenrunde auf dem Podium diskutiert.
Auch ein Blick ins Ausland und die dortige Stellung der Ultras im täglichen Leben darf dabei nicht fehlen, den wir dann am Sonntag nehmen.

Referenten:
ein Vetreter der Initiative Kein Zwanni

Thomas Beckmann, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (http://www.bag-fanprojekte.de/)
Peter Schüngel, Kommunikationswissenschaftler aus Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) und Mitglied des Institut für Fußball und Gesellschaft (http://ifg.edff.net/)
ein Vertreter der Horda Azzuro Jena
Arne Lorenz vom bundesweiten Ultrà-Magazin Blickfang Ultrà (http://www.blickfang-ultra.de/)

Kevin Miles, Vertreter der englischen Fanorganisation Football Supporters Federation (http://www.fsf.org.uk )
Kai Tippmann, Blogger (http://www.altravita.com/)

 

Thema 3: Die Chancen und Grenzen von Selbstregulierung, Freiheit und Verantwortung in den Fankurven

Selbstregulierung und Eigenverantwortung in den Kurven sind ein oft diskutiertes Thema in der letzten Zeit, dass sowohl die Medienwelt als auch die deutschen Fankurven mehr denn je befasst. Haben sich das die Ultragruppen in ihren Gründungszeiten noch als erste auf die Fahnen geschrieben, sind es gegenwärtig nicht nur die Ultras die nach eigenverantwortlicher Regulierung ihrer Kurven schreien sondern auch die restlichen Teile der aktiven Fanszenen. Wo liegen die Grenzen dieser Eigenverantwortung? Gibt es hier Chancen auf langfristige Verbesserungen für Fußballfans? Wo können Maßstäbe gesetzt werden die in Zukunft für eine frei und selbst regulierte Fankultur sorgen? Sind derartige eigens organisierte und partizipierte Reglementierungen der jeweiligen Fanszenen/Fankurven auf Vorgaben von Vereine, Verbände und Polizei angewiesen? All diese Fragen werden im Rahmen des Fankongress zum Thema Selbstregulierung gestellt und hoffentlich auch von vielen Ebenen beantwortet.

Ein weiteres, wichtiges und zukunftsweisendes, Segment in diesem Themenfeld ist der Einsatz von Pyrotechnik. Insbesondere hinsichtlich der Kampagne „Pyrotechnik legalisieren-Emotionen respektieren“, und den dazugehörigen Grenzen welche von der Kampagne vorgegeben wurden sollten die eingangs gestellten Fragen auch auf dieser Ebene beantwortet werden. Wie und bis zu welchen Grenzen funktioniert die Selbstregulierung beim Abbrennen von Pyrotechnik in den jeweiligen Kurven? Positive wie auch negative Beispiele könnten in diesem Zusammenhang aufgezählt und analysiert und eine Richtung für die Zukunft vorgegeben werden.

Des Weiteren werden wir uns mit der verschieden durchgeführten Praxis der Erlaubnis von Fanutensilien der jeweiligen Vereine widmen. Positive wie negative Beispiele können auch hier aufgezählt und dokumentiert werden. Ist das „St. Pauli Modell“ in seiner Grundform noch in der Praxis der Vereine präsent? Besagtes Modell hat mittlerweile Einzug in die Vergabepraxis der jeweiligen Fanbeauftragten erhalten wobei die Fragestellung auch auf den Missbrauch dieses Modells gezielt werden könnte. So birgt dieses Modell einiges an Diskussionsstoff bei dem man Vor- und Nachteile beleuchten muss. Hierbei muss man sich darüber unterhalten, ob es sich um eine faire Chance handelt bei regelkonformem Verhalten jegliche Materialien benutzen zu dürfen oder ob es sich schlichtweg um eine Taktik zur Eindämmung von „negativem Fanverhalten“ handelt.

Natürlich kommt man bei der Frage der Selbstregulierung der Kurven nicht um das Thema Fan-Gewalt herum. Dabei stellt sich beispielsweise die Frage inwiefern Gewalt steuerbar ist durch die führenden Organe der Kurven und wo auf dieser Ebene die Grenzen und Chancen für die Zukunft liegen. Dieses Thema werden Vertreter der Fanszenen vom Fanforscher Jonas Gabler moderiert diskutieren. Die Ergebnisse werden der interessierten Öffentlichkeit und den Pressevertretern bei der Abschlusspräsentation vorgestellt.

Referenten:
ein Vertreter der Kampagne Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren (http://www.pyrotechnik-legalisieren.de/)
ein Vertreter der Wilden Horde Köln
ein Sicherheitsbeauftragter eines Profi-Vereins
ein Fanbeauftragter eines Profi-Vereins

Jonas Gabler, Wissenschaftler und Autor des Buches „Die Ultras“ (http://www.papyrossa.de/sites_buchtitel … ultras.htm)

Arne Christian Eggen von der Gruppe Kjernen des norwegischen Erstligisten Rosenborg BK

 

Thema 4: Identifikation der Fans mit dem Verein in Zeiten des „modernen Fußballs“

Warum gehen wir zum Fußball? Was ist für uns unantastbar? Wodurch unterscheiden wir uns? Welche Stellung haben wir im Gesamtkonstrukt? Dieser Komplex führt möglicherweise mit den fundamentalsten Fragen durch den Samstag. Der Fokus richtet sich hierbei einerseits auf traditionsreiche Identitätsstifter und das Engagement einiger Faninitiativen diesbezüglich und andererseits auf die Entwicklung der Fanszenen, gerade in Bezug auf das Gesicht der Kurven.

Im ersten Track beschäftigen wir uns mit Faninitiativen, die sich den Erhalt traditioneller Werte zur Aufgabe gemacht haben. Sei es der Stadionname, das Stadion selbst, das Wappen, die Vereinsfarben oder gleich der ganze Verein, es gibt kaum eine Grenze, die noch nicht überschritten wurde. Warum haben also solche traditionellen Säulen des Vereins für viele Fans eine so hohe Bedeutung? Warum nimmt scheinbar die Diskrepanz zwischen Vereinsfunktionären und Fans zu? Es ist aber auch unsere Aufgabe, auf gescheiterte Initiativen zu blicken und uns als Traditionalisten selbstkritisch zu hinterfragen. Anhand von Fallbeispielen und einer moderierten Diskussion versuchen wir uns dem Thema zu nähern, erfolgreiche Strategien aufzuzeigen und Widersprüche aus der Welt zu schaffen.

Am Nachmittag geht es im zweiten Track mit einer moderierten Podiumsdiskussion heiß her. Personen aus den unterschiedlichsten Strömungen des Fußballs debattieren über das Gesicht der Fanlandschaft. Gibt es eine spürbare Zunahme bei ultraorientierten Gruppen? Welche Stellung haben treue und kritische Fans für Vereinsfunktionäre? Wer kauft die Trikots von Weltstars? Die Fußballlandschaft entwickelt sich mehr als rasant und allein ein Blick fünf oder zehn Jahre zurück genügt, um gerade fehlerhafte Entwicklungen bei der Stellung der Fans aufzuzeigen. Kann der gemeine Fan nicht mithalten mit dem Zahn der Zeit und flüchtet sich in ein selbstgemachtes Paradies fern der Profimannschaften? Eine Standortbestimmung.

Referenten:
Stefan Hupe, ein „alter“ Unioner
Peter Czoch vom Institut für Sozialwissenschaften der HU Berlin und Leiter der Veranstaltung „Ultras in Deutschland“

 

Thema 5: Wie schaut der Fußball in der Zukunft aus und welche Rolle spielen die Fans dabei?

Diese Frag ist ungewisser denn je! Knapp sechs Jahre nach dem großen Hype um die Weltmeisterschaft 2006 und der damit verbundenen Eventisierung steht der deutsche Fußball am Scheideweg: Schaffen es Verbände und Vereine, Tradition und Werte im beliebtesten Sport der Bundesrepublik zu bewahren, oder droht uns eine Entwicklung wie in England, wo reiche Mäzene und tote Fanszenen den grauen Alltag bestimmen? Welche Rolle spielt der Fan im Fußball des 21. Jahrhunderts und welche Möglichkeiten besitzt er, angesichts von immer aberwitzigeren Beträgen im sich immer schneller drehenden Millionenkarussell? Im Rahmen dieses Kongresses wollen wir mit Hilfe von intensiven Veranstaltungen die aktuelle Lage thematisieren und Ausblicke in die Zukunft wagen:

Am Samstagvormittag blicken wir unter dem Titel „Welche Möglichkeiten der Mitsprache haben Fans in ihrem Verein und ist die 50+1-Regel dafür wichtig?“ auf die Partizipationsmöglichkeiten im aktuellen Vereinsleben. Wer hat die wahre Macht im Klub – die Geldgeber oder die Vereinsbasis? Wie können wir Fans aktiv werden und inwiefern spielt ein mögliches Scheitern der 50+1 Regel in die Zukunftsplanungen hinein? Kompetente Redner mit unterschiedlichen Positionen zu der Thematik, werden ihre Meinung im Plenum darstellen und sich anschließend den Fragen der Kongressteilnehmer stellen.

Am Nachmittag erwartet uns dann eine Diskussionsrunde zum Thema „Regionalligareform“ und Ligenaufbau. Die Regionalliga-Reform wurde beschlossen und wird in diesem Sommer eingeführt – doch sind die Probleme damit wirklich behoben? Droht der Fußball nicht vielmehr zu einer geschlossenen Gesellschaft der Spitzenvereine zu werden? Auch hier präsentieren wir Gäste aus unterschiedlichen Institutionen, welche sich in einer offenen Runde argumentativ begegnen und natürlich für Fragen des Publikums zur Verfügung stehen.

Referenten:
Martin Kind, der Präsident Hannover 96
Jens Wagner von Unsere Kurve (http://www.unserekurve.de/)
Ralf Bednarek vom Supporters Club des Hamburger SV
René Lau, Anwalt aus Berlin und Mitglied des Netzwerkes Fananwälte (http://www.fananwaelte.de/)

Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayrischen Fußballverbands
Fanvertreter aus der Initiative Pro Regionalliga 2012 (http://pro-regionalliga-reform-2012.de/)
Carstel Gockel, Geschäftsführender Leiter SC Preußen Münster
Robin Koppelmann, FanPresse-Sprecher Eintracht Braunschweig

Antonia Hagemann von der englischen Fanorganisation Supporters Direct (http://www.supporters-direct.org/)

 

Thema 6: ‘Rechtsfreier Raum’ Stadion?

Glaubt man einigen Medienberichten und den Äußerungen prominenter Persönlichkeiten und Funktionäre, ist ein Stadionbesuch potentiell lebensgefährlich. Nach jedem kleinen oder großen, tatsächlichen oder angeblichen Zwischenfall in einem Fanblock, werden Horrorszenarien heraufbeschworen und der Ruf nach MEHR Repression und Verboten und HÄRTERER Rechtssprechung wird laut. Wie schaut allerdings der Alltag in den Fankurven wirklich aus? Faninitiativen berichten immer wieder davon, dass es in den Stadien überwiegend friedlich zugeht. Die Statistiken der ZIS bestätigen dies. Wie kommt es zu dieser durchaus gegensätzlichen Wahrnehmung? Greifen die Überwachungsmechanismen, denen die Fans im Stadion ausgesetzt sind oder gehen sie sogar zu weit?

Wir waren im Stadion und haben es überlebt! Wie gefährlich ist es in den deutschen Stadien wirklich? Wie wollen verschiedene Sichtweisen zu Wort kommen lassen. Mit uns werden Fans, Offizielle, Journalisten, Vertreter der ZIS und Wissenschaftler diskutieren und Fakten wieder in den Mittelpunkt stellen.

Nicht wenig Fans beklagen nämlich immer wieder, dass Maßnahmen wie die Datei „Gewalttäter Sport“, Personenkontrollen und die privatrechtlichen Hausverbote der Vereine, besser bekannt als Stadionverbote, tief in ihre Bürgerrechte eingreifen. Tatsächlich ist der Umgang mit den Daten zwischen Vereinen, Verbänden und Polizei höchst problematisch.

Wie steht es um den Datenschutz? Was können wir Fans tun? Die Anwältin Angela Furmaniak aus Baden-Württemberg führt in das Thema ein und stellt Faninitiativen aus Baden-Württemberg und Hannover und vom bundesweiten Anwalts-Netzwerk „Fananwälte“ vor, die sich damit beschäftigen, wie in verschiedenen Dateien und von staatlichen Stellen, Verbänden und Vereinen mit unseren Daten umgegangen wird. Wir wollen Probleme und Lösungsansätze vorstellen und mit Euch diskutieren.

Der Blick über den Tellerrand in andere europäische Länder rundet unser Thema ab. Mit welchen repressiven Maßnahmen sind Fans in anderen Ländern konfrontiert. Wir wagen eine Rundreise durch das „Europa der Repression“ und laden Fanvertreter aus Schottland, Frankreich, Italien, Dänemark, der Schweiz und der Türkei ein, damit sie über verschiedenste repressive Maßnahmen gegen Fans berichten.

Referenten:
Angela Furmaniak, Anwältin aus Lörrach und Mitglied des Netzwerkes „Fananwälte“ (http://www.fananwaelte.de/)
ein Vertreter des Commando Cannstatt 97 aus Stuttgart
ein Vertreter der Ultras Hannover
Frank Hatlé, Anwalt aus Köln und Mitglied des Netzwerkes „Fananwälte“ (http://www.fananwaelte.de/)

ein Vertreter des Online-Magazins „schwatzgelb.de“
Nicole Selmer, Journalistin und Autorin
Alexander Bosch von Amnesty International und Verantwortlicher der Kampagne „Mehr Verantwortung bei der Polizei“ (http://www.amnestypolizei.de)
ein Vertreter der Ultras Hannover
Matthias Stein, Fanprojekt Jena und Sprecher der BAG (http://www.bag-fanprojekte.de/)
Stefan Minden, Anwalt aus Frankfurt und Mitglied des Netzwerkes „Fananwälte“ (http://wdww.fananwaelte.de/)
Hendrik Große Lefert, Sicherheitsbeauftrager des DFB
Gerald von Gorrisson, Fanbeauftragter des DFB
ein Vertreter der ZIS ist angefragt
ein Fan- oder Sicherheitsbeauftragter eines Profi-Clubs ist angefragt
ein Vertreter der DFL ist angefragt
Gerd Dembowski, Wissenschaftler und Autor (http://www.gerd-dembowski.de/)

Daniela Wurbs, von „Football Supporters Europe“ (FSE) (http://www.fanseurope.org/)
Manuel Marcos, von „Liberté pour les Abonnés“ aus Paris
Lorenzo Contucci von „MyRoma“ aus Rom
Patrick Vestphael von „Alpha Brondby“ aus Kopenhagen
Burak Berkol von „1907 ÜNIFEB“ aus Istanbul
Umar Fredricks von den Green Brigade aus Glasgow
Pascal Claude, Autor, Journalist und Lehrer (http://knappdaneben.net/)

Wie Ihr alle wisst findet am 14. und 15. Januar in Berlin der FANKONGRESS 2012 statt. Wir haben bisher einen optimal geeigneten, zentralen und beeindruckenden Veranstaltungsort organisiert und ein ansprechendes Programm auf die Beine gestellt. Damit Ihr Euch ein Bild machen könnt, den Veranstaltungsort findet Ihr unter www.kosmos-berlin.de. Derzeit warten wir noch auf einige Zusagen von Referenten und Diskussionsteilnehmern. Die bisherigen Zusagen versprechen aber schon jetzt einen sehr interessanten und inhaltsstarken Fankongress. Gerade im Hinblick auf die jüngsten Debatten rund um das Geschehen in den Fanszenen, dürfte das Zusammentreffen in Berlin sehr spannend und hoffentlich richtungsweisend werden. Wir planen das Programm Mitte nächster Woche auf www.fankongress-2012.de zu veröffentlichen.

An dieser Stelle wollen wir noch einmal dringlich für die Teilnahme am Fankongress werben. Die Anmeldungen von Fanseite aus laufen noch etwas schleppend an. Dabei sind wir Fans es, die den Kongress veranstalten und die Gelegenheit nutzen wollen, für unsere Kultur zu kämpfen! So interessant und diskussionswürdig unsere Gäste und Experten auch sind, wir Fans machen den Kongress erst zum wirklichen Fankongress.

Viele Szenen sind bisher noch nicht angemeldet, obwohl wir von vielen wissen, dass sie kommen wollen. Auch wenn es sich dabei nur um eine Formalie handelt, bitten wir Euch, Euch bis zum 19.12.11 (am besten noch früher) anzumelden, damit wir einfach besser planen können. Das gilt auch für die bei ProFans-aktiven-Gruppen, die an der Organisation beteiligten etc. Ihr könnt Euch vorstellen, was ein solcher Kongress für eine logistische Herausforderung darstellt. Meldet Euch über das Formular auf http://www.erhalt-der-fankultur.de/fankongress/bin/ an. Es ist dabei für das Akkreditierungsverfahren sehr wichtig, dass sich alle Teilnehmer persönlich eintragen! Solltet ihr das Formular nicht aufrufen können, meldet euch bitte unter der unten angegebenen E-Mail-Adresse.

Außerdem treten wir mit einer weiteren Bitte an Euch heran. Um in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit für den Fankongress zu schaffen, sollen an den kommenden beiden Wochenenden, also 09./10./11. und 16./17./18. Dezember Aktionen für den Fankongress in den Fanblöcken stattfinden. Die genaue Ausgestaltung (Spruchbänder, Choreos, kleine Aktionen) ist Eurer Kreativität überlassen, sinnvoll wäre es, wenn die Internet-Seite des Fankongresses beworben wird. Und natürlich wäre es sinnvoll, wenn Ihr in Euren Medien, Kurvenflyern, Homepages etc. auf den Fankongress aufmerksam macht. Es wäre weiterhin auch sehr hilfreich, wenn Ihr auf die neue Facebook-Seite des Fankongresses hinweisen könntet (www.facebook.com/pages/Fankongress-Berlin-2012/332622226753643).

Weiter bitten wir Euch darum uns Fotos von Fankultur zur Verfügung zu stellen. Die Fotos solltet Ihr in bestmöglicher Qualität in einem Ordner hochladen und den Link an fankongress@profans.de schicken. Mit Fotos von Fankultur meinen wir Bilder von Choreos, Pyro-Shows, Schalparaden, Fahnen im Block, emotionale Bilder aus den Blöcken, Reviermarkierungen, Corteos aber auch Bilder von Aktionen und Spruchbändern mit fanpolitischem Hintergrund, soziale und karitative Aktionen, Polizeieinsätzen und Repression, Cover von Fanzines und Kurven-Flyern, Leuten mit Stadionverbot (zB schemenhaft vor den Toren der Stadien), Fanmassen auf dem Weg ins Stadion, Diskussionen und Veranstaltungen, Bilder die Identifikation mit dem Verein ausdrücken, Bilder die Fußball ohne Emotionen und Fans ausdrücken und und und.

Wir bedanken uns für Euer Engagement, lasst uns gemeinsam am Ball bleiben!

ZUM ERHALT DER FANKULTUR!
Die Organisatoren des FANKONGRESS 2012

ProFans bestürzt über aktuelle Äußerungen von Offiziellen / Sachlichkeit bleibt auf der Strecke / Differenzierung notwendig / Verantwortung liegt auch bei den Medien

ProFans ruft zu mehr Sachlichkeit in der aktuellen Fandebatte über Pyrotechnik und Gewalt auf. Die im Fanbündnis organisierten Gruppen sind bestürzt über den Verlauf der öffentlichen Diskussion und die Äußerungen von Offiziellen sowie die Vermischung der Themenfelder – auch in den Medien des Landes. Eine differenzierte Herangehensweise ist unbedingt notwendig, eine Diskussion mit Fans statt über Fans unumgänglich.

Es ist erschreckend, wie nach den DFB-Pokalspielen in Frankfurt und Dortmund eine öffentliche Debatte zustande gekommen ist, die von Populismus seitens der Polizeigewerkschaften, unsachlichen Aussagen seitens der Vertreter von DFB und DFL sowie rechtsstaatlich fragwürdigen, wenn nicht gar absolut unvertretbaren Reaktionen von Vereinsoffiziellen sowie selbst dem hessischen Innenminister getragen ist. Hierbei wird wie immer das Thema Pyrotechnik mit Ausschreitungen gleichgesetzt, sicher auch ein Verschulden der Medien, die diese Verquickung viel zu selten hinterfragen. Damit das klar ist: ProFans lehnt Gewalt ab, ist sich aber auch darüber im Klaren, dass Gewalt im Fußball eben nicht zunimmt, wie vielerorts konstatiert.

Der Gebrauch von Pyrotechnik – und damit ist ganz ausdrücklich nicht das Abschießen von Leuchtkugeln, das Werfen von Böllern oder das Befördern bengalischer Feuer in Zuschauerblöcke oder auf das Spielfeld gemeint – ist Teil der Fan- und insbesondere Ultra-Kultur. Um einen kontrollierten, vielleicht sogar irgendwann legalen Weg der Nutzung zu finden, haben sich zahlreiche Fangruppen, die hauptsächlich dem Spektrum der Ultras zuzuordnen sind, unter dem Dach der Initiative „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ zusammengeschlossen und mit dem DFB und der DFL an einen Tisch gesetzt. Dies war die einmalige Chance für die Verbände, mit den Ultras, deren Ziele und Beweggründe sie nicht verstehen und die ihnen gegenüber sehr kritisch eingestellt sind, in den Dialog zu treten und zwar langfristig. Die Ultras bewiesen, dass sie zu Kompromissen bereit sind und reichten den Verbänden die Hand. Wohlgemerkt auch Gruppen, die der DFB und die DFL sonst wohl nie erreicht hätten. Zu gemeinsamen Positionen zu kommen, hätte der Sicherheit und dem Hausfrieden sehr genützt. Es ist schon befremdlich genug, dass die Offiziellen aus Frankfurt diese Chance nicht genutzt, sondern einseitig die Gespräche beendet haben. Die Aussage von Herrn Dr. Rauball (DFL) hingegen entlarvt diese Gespräche als Farce: Nie habe eine Veränderung des aktuellen Status Quo für die Verbände im Raum gestanden. – Deutlicher kann man seinen Gesprächspartner nicht vor den Kopf stoßen.

Das Ergebnis des Gesprächsabbruchs war die Schwächung moderater Kräfte in den Kurven und die Beweisführung der Ultras, dass sich Pyrotechnik zum einen nicht einfach verbieten lässt und zum anderen abgebrannt werden kann, ohne dass jemand verletzt wird – ein Umstand, der den Vereinen, dem DFB, der DFL und natürlich der Polizei aus nachvollziehbaren Gründen nicht genehm ist. ProFans ist bekannt, dass es körperliche Gewalt gegen andere Stadionbesucher und die Polizei in Frankfurt und Dresden gegeben hat, und lehnt diese ab. Allerdings weist ProFans auch darauf hin, dass das Abbrennen von Pyrotechnik an sich keinesfalls eine Form körperlicher Gewaltanwendung ist. Auch die Bezeichnung „Krawalle“ beschreibt, insofern vom Abbrennen von Pyrotechnik die Rede ist, in keiner Weise den sachlichen Tatbestand. Der direkte Bezug von körperlicher Gewalt und bengalischen Feuern, der hier offenbar bewusst immer wieder hergestellt wird, ist entweder böswillig-populistisch oder fahrlässig. Auf jeden Fall dient er nicht einer sachlichen Aufarbeitung der Geschehnisse.

Ebenso wenig übrigens, wie die Reaktion der Vereine. Wenn Martin Kind die Dauerkartenpreise für Ultras erhöhen möchte, dann zeugt dies ebenso von einem gefährlichen Verständnis der Rechtsstaatlichkeit, wie wenn Heribert Bruchhagen „bekennenden Ultras“ die Dauerkarten verwehren will. Zudem diskriminieren sie eine Fangruppe in ihrer Gesamtheit. Wenn Herr Bruchhagen dann auch noch gemeinsam mit dem hessischen Innenminister Boris Rhein dafür sorgen möchte, dass Schulen und Arbeitgeber vermeintlich gewalttätiger Fußballfans durch die Polizei über ihren Freizeitvertreib informiert werden sollen, so muss man sich fragen, ob insbesondere Letzterer nicht noch einmal das Strafgesetzbuch bzw. die Strafprozessordnung studieren sollte. Er würde dann feststellen, dass die „Nebensanktion gesellschaftliche Isolation“ vom Gesetzgeber bisher nicht vorgesehen wurde. Ebenso wenig übrigens die „Nebensanktion Stellenverlust“.

Pikant sind auch die Äußerungen von DFB-Präsident Dr. Zwanziger. Gerade erst war ein neuer Versuch des Dialogs zwischen DFB/DFL und Fanvertretern begonnen worden. Hinter den Kulissen wird an einer neuen Struktur der „Arbeitsgruppe Fanbelange“ gearbeitet, um effektiv, transparent und für alle Beteiligten ergebnisorientiert eben mit und nicht nur über Fans zu sprechen. Mit seinen jüngsten Aussagen, die zweifelsohne dem öffentlichen Druck geschuldet sind, konterkariert Herr Dr. Zwanziger diese Bemühungen gewissermaßen. Schließlich ruft er doch OHNE mit den Fans vorher geredet zu haben, direkt nach harter Bestrafung, die allerdings bisher nie ihren gewünschten Erfolg hatte. ProFans mahnt eindringlich dazu, wieder auf eine sachliche Ebene zurück zu finden und den intensiven Dialog zu suchen. Die Reaktionen der Offiziellen müssen dringend Gesprächsthema der sich konstituierenden Arbeitsgruppe werden, um diese nicht von vornherein ad absurdum zu führen. Es wäre fatal, wenn die sogenannte Task Force, die DFB und DFL am 14. November beim Runden Tisch mit den Innenministern (der alles andere als ein solcher ist und wo man wieder einmal über und nicht mit Fans spricht) ins Leben rufen möchten, ein Gremium werden würde, bei dem Fanvertreter erneut außen vor blieben!

Das Vertrauen der Fan- und Ultraszenen für eine Zusammenarbeit mit DFB und DFL ist derzeit mehr als erschüttert. Es ist davon auszugehen, dass sich viele Fans und Ultras solidarisch mit anderen Enttäuschten von den Verbänden und Gesprächsversuchen abkehren und sich zunehmend wieder allen Mahnungen verschließen werden. Die Antipathien gegenüber sämtlichen Offiziellen wachsen damit weiter. Diese Entwicklung zeichnet sich bereits deutlich ab, wie auch die Beispiele der jüngsten Vorfälle im DFB-Pokal bestätigen. Damit wird die Situation aus Sicht von ProFans nicht besser, sondern vielmehr unberechenbarer und damit gefährlicher. Wir ermahnen die Verantwortlichen von DFB und DFL dringlich – vor allem auch im Interesse der Sicherheit – das Konfliktpotential nicht noch größer zu machen, als es ohnehin schon ist.

ProFans erneuert hiermit die Einladung an die Verbände, beim Fankongress am 14. und 15. Januar 2012 die Gelegenheit einer sachlichen Diskussion und Aufarbeitung wahrzunehmen, anstatt in alte Muster zu verfallen.

ProFans im November 2011