Das unabhängige Bündnis ProFans verleiht der Fanszene des SC Freiburg den Negativpreis „SAM“ für den Monat Februar. Die Breisgauer müssen am 19. Spieltag, an einem Dienstagabend zum Auswärtsspiel nach Mönchengladbach reisen (476 km) und am 21. Spieltag, an einem Sonntag nach Berlin (812 km). Ohne Urlaubstage zu nehmen und das Verständnis des Arbeitgebers, wird es für die Anhänger des SC Freiburg nicht machbar sein, ihrem Verein an diesen Spieltagen zu folgen.

Die Abkürzung SAM steht für „SpielAnsetzungsMonster.“ Das SAM wird einmal im Monat vom Bündnis ProFans als Negativpreis an die Fanszene vergeben, die am meisten unter den fanunfreundlichen Anstoßzeiten leiden muss. Der Preis soll die Fanszenen zu noch mehr Engagement gegen diese unerträglichen Missstände motivieren und die Öffentlichkeit über die Problematik aufklären.

Auf den Plätzen Zwei und Drei liegen für den Monat Februar, im negativen Ranking der Jury von ProFans, die Fanszenen von der SpVgg Fürth und die des Halleschen FC.

Das Bündnis ProFans fordert von der DFL in diesem Zusammenhang öffentliche Erklärungen für das Zustandekommen der nachfolgenden sehr fanunfreundlichen Ansetzungen im Monat Februar 2015. Wir Fußballfans sind nicht länger gewillt, solche Ansetzungen einfach so hinzunehmen.

ProFans, im Februar 2015

Berlin, den 01. Dezember 2014

Das unabhängige Bündnis ProFans verleiht der Fanszene des SV Werder Bremen den Negativpreis „SAM“ für den Monat Dezember. Die Werder-Fans müssen am 14. Spieltag, an einem Sonntagabend zum Auswärtsspiel nach Frankfurt reisen (442 km) und am 16. Spieltag, an einem Mittwochabend nach Mönchengladbach (476 km). Auch in diesem Monat müssen viele Fans unvermeidbar Urlaubstage nehmen, wenn sie ihre Mannschaft in der Ferne unterstützen wollen.

Die Abkürzung SAM steht für „SpielAnsetzungsMonster.“ Das SAM wird einmal im Monat vom Bündnis ProFans als Negativpreis an die Fanszene vergeben, die am meisten unter den fanunfreundlichen Anstoßzeiten leiden muss. Der Preis soll die Fanszenen zu noch mehr Engagement gegen diese unerträglichen Missstände motivieren und die Öffentlichkeit über die Problematik aufklären.

Auf den Plätzen Zwei und Drei liegen für den Monat Dezember 2014, im negativen Ranking der Jury von ProFans, die Fanszenen vom FC Sankt Pauli und von Eintracht Braunschweig.

Mit der fünften und letzten Verleihung des SAM im Jahr 2014 ist es an der Zeit ein kurzes Resümee der zurückliegenden Verleihungen und Aktionen zu ziehen und gleichzeitig einen Ausblick auf die kommende Hinrunde im Jahr 2015 zu geben. Die Verleihung des SAM zog eine Reihe von Aktionen der Preisträger nach sich, die dazu führten, dass im Fall von Hertha BSC und dem FC Augsburg, auch Vereinsoffizielle öffentlich die Forderungen von ProFans bekräftigten.

So plädierte Ingo Schiller, Geschäftsführer Finanzen bei Hertha BSC, für die Einführung der 300km-Regel. Schiller betonte, dass gerade an Freitagen weit entfernte Ansetzungen vermieden werden sollten und versprach, dass der Verein diese Problematik direkt bei der DFL ansprechen werde. Unterstützung bekam die Forderung darüber hinaus vom stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des FC Augsburg, Klaus Hofmann: „Die 300km-Regel ist sinnvoll und für ihre Einführung werden wir unsere Stimme erheben.“

Ob es an den Aktionen lag oder nicht, drei Spieltage in der ersten Fußballbundesliga wurden am Ende der Hinrunde in etwa so terminiert, wie es den Forderungen von ProFans entspricht. „Positiv zu erwähnen ist auch, dass die Bekanntgabe der Spielansetzung zuletzt sehr viel früher erfolgte als in der Vergangenheit. Eine langfristige Planung der Auswärtsfahrten ist somit auch bei schwierigeren Ansetzungen eher möglich“, sagt Jakob Falk, Sprecher von ProFans.

Diese beiden Punkte wären eigentlich ein Grund zur Freude, wenn sie nicht durch weiterhin nicht hinnehmbare Spieltagsansetzungen vor allem in Liga 2 und 3 überschattet werden würden. „Uns ist auch klar, dass die derzeitig verbesserte Situation eine Momentaufnahme sein kann. Allein durch die festgesetzten Anstoßzeiten von Freitag bis Montag, werden zwangsläufig wieder unmögliche Ansetzungen auf uns zukommen“, sagt Gloria Holborn von ProFans.

Daher wird ProFans auch in der Rückrunde weiter das „SAM“ verleihen, um das Thema unablässig in der Öffentlichkeit anzusprechen. ProFans-Sprecher Alex Schulz: „Wir werden auch im kommenden Jahr beim Thema Anstoßzeiten am Ball bleiben. Wir haben in dieser Hinrunde erlebt, dass die Sache viele Fans sehr belastet und dass wieder neues Leben in den Protest gekommen ist. Als Einzelkämpfer können wir vermutlich wenig ausrichten. Uns ist bewusst, dass das Interesse der Fußballvereine bei den Verbänden mehr Gewicht hat. Daher sollten die Fans des Landes alles versuchen, um ihre Vereine aktiv mit ins Boot zu holen. In einigen Fällen hat das schon sehr gut geklappt und die Erfolge wurden öffentlich bekannt.“

ProFans ruft daher die künftigen Preisträger des SAM, sowohl die Fanszenen, als auch die Vereine, dazu auf, den bisherigen Gewinnern zu folgen, auf die Forderungen von fanfreundlichen Anstoßzeiten öffentlich zu reagieren und somit den Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen.

Das Bündnis ProFans fordert von der DFL öffentliche Erklärungen für das Zustandekommen der nachfolgenden fanunfreundlichen Ansetzungen für den Monat Dezember 2014. Wir Fußballfans sind nicht länger gewillt, solche Ansetzungen einfach so hinzunehmen.

ProFans, im Dezember 2014

Das Bündnis ProFans setzt sich seit seiner Gründung für bunte und starke Fankurven ein. Bei allen Unterschieden zwischen den organisierten Gruppen steht ProFans immer für einen antirassistischen Grundkonsens. An vielen Standorten konnte in den letzten Monaten und Jahren ein Erstarken rechtsextremer Strömungen festgestellt werden. Unserem Eindruck nach ist das vielfach ignoriert worden, stattdessen standen Ultras im Fokus sicherheitspolitischer Profilierungsbestrebungen. Dabei war und ist eine starke Ultras-Kultur an vielen Orten ein deutlich wirksameres Mittel gegen eine solche Entwicklung, als es ein von außen kommender aufgesetzter Aktionismus sein kann.

Unter dem Deckmantel von Demonstrationen gegen religiösen Extremismus versuchen rechtsextreme Gruppen und Organisationen mit dem Slogan „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) in die Mitte der Fankurven und der Gesellschaft zu rücken. Dabei bedienen sie sich der Popularität des Fußballs. Besonders bemerkenswert ist das deswegen, weil eine Vielzahl der beteiligten Akteure bis dato immer eine vermeintlich unpolitische Haltung für sich propagierte, um ihre rechtsextremen Einstellungen zu verschleiern. Diese Heuchelei sollte spätestens jetzt auch dem Letzten auffallen.

„HoGeSa“ bedient sich des Leitmotivs „Getrennt in den Farben – in der Sache vereint“, das seit vielen Jahren von organisierten Fans, so auch von ProFans, verwendet wird, die sich für ihre Rechte einsetzen. Dabei haben wir mehr als einmal deutlich gemacht, dass in unserer Fankultur für Rassismus kein Platz ist.

„HoGeSa geht es nur darum, gesellschaftsfähig zu wirken“, stellt ProFans-Sprecher Alex Schulz fest. „Es ist jedoch wichtig die wahren Absichten zu erkennen, und diese haben sich in Köln, Dortmund und Essen deutlich gezeigt. Über den ganzen Demozug hinweg waren eindeutig rassistische und nationalistische Parolen zu vernehmen.“ Die hohe Zahl an Teilnehmern in Köln überraschte auch ProFans, zeigt aber sehr deutlich die Gefahr aus dieser Ecke. Viele der Teilnehmer waren dabei nicht eindeutig dem rechten Spektrum zuzuordnen, ließen sich jedoch durch ein aktuelles Thema, das viele Menschen ängstigt, für einen solchen Aufmarsch gewinnen und störten sich dann auch nicht an klar rechtspopulistischen Parolen.

ProFans verweist deutlich auf das eigene Selbstverständnis: „Rassismus und jede Form von Diskriminierung haben im Alltag wie auch im Stadion für uns keinen Platz! Es sollte für jeden Fan selbstverständlich sein, sich von rechtsextremen Tendenzen zu distanzieren und besser noch dagegen zu engagieren“, betont Jakob Falk, ebenfalls Sprecher von ProFans. Die Fanorganisation befürchtet durch die unreflektierte Verknüpfung von Fußball mit den Vorkommnissen in Köln, dass Fußballfans erneut pauschal vorverurteilt werden. „Wir hoffen, dass durch die aktuellen Vorfälle ein Umdenken stattfindet und antirassistisch engagierte Fans und Fangruppen endlich den Rücken gestärkt bekommen. Außerdem appellieren wir an alle Fans wachsam zu bleiben. Rechtsextreme und diskriminierende Strömungen dürfen keine Chance haben, sich in den Fankurven breit zu machen“, erläutert Alex Schulz die Forderung von ProFans.

ProFans, im November 2014

Berlin, den 31. Oktober 2014: Das unabhängige Bündnis ProFans verleiht der Fanszene des FC Energie Cottbus den Negativpreis „SAM“ für den Monat November. Die Lausitzer müssen am 17. Spieltag, an einem Freitagabend zum Auswärtsspiel nach Dortmund reisen (585 km) und am 19. Spieltag, ebenso an einem Freitagabend nach Stuttgart (635 km). Ohne Urlaubstage zu nehmen und das Verständnis des Arbeitgebers, wird es für die Anhänger des FC Energie Cottbus nicht machbar sein, ihrem Verein an diesen Spieltagen zu folgen.

Die Abkürzung SAM steht für „SpielAnsetzungsMonster.“ Das SAM wird einmal im Monat vom Bündnis ProFans als Negativpreis an die Fanszene vergeben, die am meisten unter den fanunfreundlichen Anstoßzeiten leiden muss. Der Preis soll die Fanszenen zu noch mehr Engagement gegen diese unerträglichen Missstände motivieren und die Öffentlichkeit über die Problematik aufklären.

Auf den Plätzen Zwei und Drei liegen für den Monat November 2014, im negativen Ranking der Jury von ProFans, die Fanszenen von Fortuna Düsseldorf und von Borussia Mönchengladbach.

Das Bündnis ProFans fordert von der DFL in diesem Zusammenhang öffentliche Erklärungen für das Zustandekommen der nachfolgenden fanunfreundlichen Ansetzungen im Monat November 2014. Wir Fußballfans sind nicht länger gewillt, solche Ansetzungen einfach so hinzunehmen.

ProFans, im Oktober 2014

Augsburg, 1. Oktober 2014: Die Saison hat gerade erst angefangen, doch schon nach sechs Spieltagen kann der FC Augsburg den ersten Titel sein Eigen nennen. Der Jubel der Augsburg Fans hielt sich allerdings stark in Grenzen, als am vergangenen Sonntag gegen 15:00 Uhr das „SAM“ an Fans und Verein übergeben wurde. „SAM“ ist das „SpielAnsetzungsMonster“, das im monatlichen Wechsel von ProFans an den Verein bzw. die Fanszene verliehen wird, die durch die fanunfreundlichsten Spielansetzungen am meisten belastet wird.

Je 600 km müssen die Anhänger des FCA an einem Sonntag nach Wolfsburg und an einem Freitag nach Gelsenkirchen zurücklegen um ihrem Verein folgen zu können. FCA-Aufsichtsrat Klaus Hofmann, der den Preis symbolisch entgegen nahm, erkannte richtig: „Eigentlich müssten wir den Preis nicht nur im Monat Oktober, sondern gleich für die ganze Saison bekommen!“ Denn bei allen drei englischen Wochen dieser Saison müssen die Schwaben auswärts ran und dabei jeweils weite Strecken (Leverkusen, Hannover, Dortmund) bewältigen. Hofmann unterstützte ausdrücklich die Aktion und Forderung von ProFans.

Übergeben wurde das SAM an die Augsburger im Schwabenstadion durch einen Vertreter der Fanszene von Hertha BSC. Die Herthaner hatten das SAM im September gewonnen. Die symbolische Übergabe in der Öffentlichkeit war bewusst eine gemeinsame Aktion beider Fanszenen, die damit verdeutlichten, dass fanunfreundliche Anstosszeiten nicht das Problem eines Vereins oder einer Fanszene sind, sondern alle Fans des Landes betreffen. Während des Spiels zwischen Augsburg und Hertha gab es zusätzlich sowohl im Heimbereich als auch im Gästeblock weitere Aktionen zum Thema.

ProFans Augsburg fordert die Verantwortlichen der DFL auf, bei der Ansetzung der Spieltage endlich auch Faninteressen ernst zu nehmen und diese mindestens gleichberechtigt zu anderen Partnern und Parteien zu setzen! Statt 9-Punkte-Plänen und Sicherheitspapieren braucht es endlich auch ein Bekenntnis FÜR die Fankultur! Ein erster Schritt hierzu wäre die Einführung der 300 km-Regelung. Diese sieht vor, dass an Freitags-, Sonntags- und Montagsterminen nur Vereine beteiligt sind, deren Spielorte nicht weiter als 300 km auseinander liegen.

ProFans Augsburg im Oktober 2014