Der Ausdruck Repression (lat.: reprimere v. primere drängen, drücken) bezeichnet allgemein Unterdrückung, Hemmung, Zurückdrängung. Der Begriff impliziert aber immer auch eine moralische Qualität: Repression ist ungerecht und mit Herrschaftsausübung verbunden. Eine als solche empfundene Repression ruft oft Protest hervor.

(Quelle: Wikipedia.de)

Was ist Repression?

Als Repression im Fußballumfeld werden alle polizeilichen (bzw. durch andere Sicherheitsorgane wie Bundesgrenzschutz oder Ordner) Maßnahmen bezeichnet, die den Willen oder die Bewegungsfreiheit der Betroffenen einschränken. Diese Maßnahmen reichen von der Aufforderung der Polizei, die Straßenseite zu wechseln über ständige Überwachung bis hin zur Ingewahrsamnahme ganzer Gruppen.

Mögliche Repression auf einer Auswärtsfahrt:

  • Die Polizei fordert Dich weit vor Abfahrt des Zuges auf, einzusteigen.
  • Im Zug schauen Dir BGS-Beamte bei allem was Du tust auf die Finger.
  • Am Zielbahnhof ist alles voller Polizei – es wird Dir weder gestattet, Deine Sachen wegzuschließen, noch die Toilette zu benutzen.
  • Deinen Weg zum Stadion legst Du zu Fuß und mit Polizeieskorte zurück.
  • Am Stadion wirst Du gründlich durchsucht, selbst Deine Schuhe musst Du ausziehen.
  • Währendessen siehst Du neben Dir einen Ordner, der einem Kind seine kleine Fahne wegnimmt; Fahnen jeglicher Art seien in diesem Stadion nicht gestattet.
  • Du hängst das Banner Deines Fanclubs auf. Kurze Zeit später wirst Du vehement von Ordnern dazu aufgefordert, dieses wieder zu entfernen. Leider ragte das gute Stück mit einem Zipfel in eine Werbebande.
  • Als Du zu Deinem Sitzplatz gehst (Stehplätze gibt es in diesem Stadion für Gästefans schon lange nicht mehr), stellst Du fest, dass Du über die bisherigen Vorkommnisse des Tages nicht mal aufgebracht bist; sie sind für Dich mittlerweile Teil des Fußballalltags geworden.
  • Bei diesem Spiel geht es um alles, deshalb willst Du Deine Mannschaft so gut es geht unterstützen. Aber jedes Mal, wenn Du aufstehst, um Dein Team ordentlich anzufeuern, wirst Du von einem Ordner dazu aufgefordert, Dich wieder hinzusetzten.
  • Obwohl Euer Zug erst in einigen Stunden abfährt, wirst Du nach Spielende von der Polizei dazu genötigt, Dich auf direktem Weg zum Bahnhof zu begeben.
  • Am Bahnhof stellst Du fest, dass Dir der Zugang zu jeglichen Geschäften verwehrt wird. Getränke für die Rückreise zu kaufen, wird Dir von der Polizei nicht gestattet.
  • Entgegen der polizeilichen Aufforderung, den Innenbereich des Bahnhofes nicht zu verlassen, versuchen einige Mitreisende Ihren Durst zu stillen. Ergebnis: Im vorderen Teil des Bahnhofs werden alle eingekesselt. Pech für Dich: Leider standest du in der Nähe des Ausgangs und bist somit mittendrin.
  • Obwohl Du den Beamten glaubhaft versicherst, dass Du Dich gar nicht bewegt hast, werden auch Deine Personalien aufgenommen. Auch Deine Bitte, die Dienstnummer des Beamten zu erfahren, um die Sache später klären zu können, wird nicht erhört.
  • Mit Einschränkung Deiner Bewegungsfreiheit, Kessel und Aufnahme der Personalien ist die Wartezeit bis zur Abfahrt Deines Zuges schnell vergangen. Die BGS-Beamten, die Dich auch auf der Rückfahrt ständig im Auge behalten, nimmst Du gar nicht mehr wahr…

Wir fordern:

  • Genehmigung fantypischer Utensilien (Fahnen, Doppelhalter, Transparente usw.) in allen Stadien für Heim- und Gästefans.
  • Fußballfans sind keine Verbrecher – Behandlung aller auswärtigen Fans als Gäste der Stadt: Volle Bewegungsfreiheit in allen Städten, freier Zugang zu allen Bereichen der Bahnhöfe.
  • Stärkere Einbeziehung der Fanprojekte bei sicherheitsrelevanten Fragen à Deeskalation im Vorwege.
  • Freiräume im Stadion: Keine Polizei oder Ordner in der Fankurve.
  • Kennzeichnungspflicht für Ordner und Polizei:
    • Nummerierte Leibchen für Ordner, so dass Personalien anhand dieser Nummer festgestellt werden können.
    • Dienstnummernschildpflicht bei den Polizisten, wie es bereits in einigen Städten bei der Bereitschaftspolizei praktiziert wird.

BEISPIELE

9. April 2005 HSV – Werder Bremen

Am Hamburger Hauptbahnhof kesselt die Polizei weit vor Spielbeginn Bremer Fans ein. Unter den 67 Bremern, die in Gewahrsam kamen, befanden sich auch eine Menge Jugendliche. Diese wurden gemeinsam mit allen anderen auf diverse Polizeireviere gebracht und konnten so das Spiel natürlich nicht sehen.

„Ergebnis“ der Aktion:

Eine Festnahme und 66 Personen (darunter Minderjährige), die teilweise bis spät in die Nacht grundlos in Einzelzellen festgehalten wurden.

6. Dezember 2003 Münster – St. Pauli

Der Sonderzug aus Hamburg sollte zeitig in Münster ankommen, da noch ein Besuch auf dem dortigen Weihnachtsmarkt geplant war. Die Partie wurde von der Polizei später aber als Spiel mit erhöhtem Risiko eingestuft. Dieses hatte zur Folge, dass der Sonderzug erst knapp vor dem Spiel ankommen durfte und der Weihnachtsmarkt-Bummel untersagt wurde.

„Ergebnis“ der Aktion:

Im Sonderzug entschieden sich die mitgereisten St.Paulianer zu einer Spontandemonstration vom Bahnhof zum Stadion, an der auch Münsteraner Fans teilnahmen. Das Ganze fand unter dem Motto „Ein Fest der Liebe statt Willkür und Hiebe“ statt.


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“Stand: Juni 2009″